© DAV Karlsruhe

Deutsch-Österreichisches Grenzvergnügen

01.-04- August 2025

18.11.2025

Wandern bei Regen scheint zunächst nicht sonderlich attraktiv. Doch wenn die Aussicht wolkenverhangen ist, wird man womöglich mit anderen Blickfängen belohnt.

Sieben motivierte Wanderer trafen sich am Freitag, den 1.August, am Karlsruher Hauptbahnhof mit ihrem Wanderführer Peter Jaggy. Um 7:06 Uhr fuhren wir los , um 11.20 Uhr kamen wir pünktlich in Oberstdorf an. Weiter ging es mit dem Bus zur Fellhornbahn und schon beim Ausstieg kam der erste Regenguss. Der Regen sollte uns die ganzen 4 Tage begleiten. Unsere 1. Wanderetappe von der Mittelstation Fellhorn zur Fiderepasshütte war in jeder Hinsicht sehr abwechslungsreich. Nebelschwaden waberten über den Fellhorngrat, immer wieder Schauer, mal ein Gewitter, auch die Sonne ließ sich mal blicken und dann das absolute Highlight – 6 Steinböcke grasen auf einer Wiese unterhalb der Hütte. Sie ließen sich durch uns nicht stören, grasten weiter und gaben schöne, äußerst seltene Fotomotive. Die Fiderepasshütte begeisterte uns. Sie wurde vor ein paar Jahren sehr durchdacht erweitert, mit neuester Technologie ausgestattet und konnte ihren Hüttencharme bewahren. Die Gruppe lernte sich abends beim gemeinsamen Mäxlespiel besser kennen.

Am zweiten Tag führte uns die Tour über die Fiderescharte zum Krumbacher Höhenweg. Die Ausblicke ins Rappenalptal und auf die Allgäuer Gipfel haben wir leider nicht gesehen. Die Wolken hüllten alles ein und dann tauchte die Mindelheimer Hütte vor uns auf, wo wir uns mit warmen Getränken und heißer Suppe aufwärmten. Nach dieser Rast ging es weiter zur Widdersteinhütte. Die geplante Besteigung des Widdersteins, der im Nebel unsichtbar war, fiel buchstäblich ins Wasser. Wir waren nass bis auf die Haut und freuten uns über die warme, heimelige Stube. Das schlechte Wetter schaffte es aber nicht unsere fröhliche Stimmung nicht trüben.

Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne angelacht und die Sicht ins Tal weitete sich. Es fühlte sich wie eine Belohnung der letzten 2 Tage an. Wir wanderten um den Großen Widderstein hinunter ins Kleinwalsertal. Der Abstieg verlief entlang von Bächen, die wir mehre Male überquerten. Nach Stärkung auf der Bärgunt-Hütte ging es hinunter nach Baad und dann steil hinauf zum Starzeljoch.  Von dort steigt man ins Schwarzwassertal ab zur Schwarzwasserhütte. Natürlich durfte kurz vor der Ankunft auf der Schwarzwasserhütte ein kleiner Schauer nicht fehlen. Also hieß es: Kleidung in den Trockenraum, heiß duschen, und bei gemütlichen Beisammensein und Heißgetränk den Tag Revue passieren lassen.

Der letzte Tag unserer Tour begann auf der Schwarzwasserhütte mit einem reichhaltigen Frühstück. Gut gestärkt packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg talwärts. Der Steig führte zunächst steil bergab bis wir auf die Schwarzwasserstraße trafen. Der Weg bot immer wieder Ausblicke ins Tal und auf den beeindruckenden Hohen Ifen. Bald hörten wir das stetige Rauschen der Breitach, die uns von da an begleiten sollte. Das Rauschen wurde zunehmend lauter bis sich vor uns der Eingang der Breitachklamm öffnete. Die Durchquerung der Klamm war ein beeindruckendes Naturerlebnis: steile Felswände ragten über uns auf, nur wenige Meter voneinander entfernt, zwischen ihnen toste das Wasser in schäumenden Strudeln. Am unteren Ende der Klamm erreichten wir den Ausgang bei Tiefenbach. Von hier nahmen wir den Bus nach Oberstdorf und weiter ging es mit dem Zug nach Karlsruhe. Während der Fahrt ließen wir die Eindrücke der Tage noch mal Revue passieren und schmiedeten Pläne für die nächste Tour. Getreu dem Motto nach der Tour ist vor der Tour.

 

Text: Doris, Dieter, Nina, Olaf