Nach zwei Jahren wagten wir als JDAV einen erneuten Anlauf beim 24h-Lauf für Kinderrechte anzutreten. Nach etlichen E-Mails, Motivationsversuchen kamen die entscheidenden 24 Stunden immer näher und mit ihr die Hoffnung, es würden mehr Leute zum Laufen kommen als angemeldet.
Vor dem Start errichteten wir zu dritt unser Basislager auf dem zugewiesenen Platz direkt an der Aschenbahn der Sportstätten der Turnerschaft Mühlburg. Neben dem obligatorischen Pavillon gegen die heiße Sommersonne und den Bierbänken samt Tisch muss die von Tobi ausgeliehene Superkühlbox erwähnt werden, die nicht nur mit Strom betrieben werden kann, den wir nicht hatten, sondern auch mit Gas, das wir für die Mahlzeiten der nächsten 24 Stunden sowieso brauchten. Wenige Meter von uns entfernt, auf der anderen Seite der Aschenbahn, hatten wir ein Schild mit einer amüsanten, aber doch irgendwie traurigen Information die ganze Zeit im Blick: „In Deutschland gibt es viermal so viele Autos wie Kinder“. Welch eine fortschrittliche Zeit in der wir leben…
Beim Start waren alle Gruppen bereit. Favorit für die meisten Runden war, wie in den letzten Jahren auch, das Fichte Gynmasium. Für diese Schule und noch einige wenige andere Teams ist der 24h-Lauf kein Staffellauf, sondern ein Staffelsprint, bei dem jeder nur eine 400m-Runde rennen darf und dann den Staffelstab direkt an eine*n frische*n Läufer*in weitergibt. Damit waren also die Rollen klar verteilt, der Startschuss fiel und die Startläufer*innen der etwa 40 Gruppen rannten los um möglichst viele Spenden für Kinder- und Jugendprojekte in Karlsruhe zu erlaufen. Unser Team bestand zu Beginn der 24 Stunden aus fünf Leuten. Abgewechselt wurde je nach Motivation alle 3-5 Runden. So überstanden wir die ersten ein bis zwei Stunden. In der Zwischenzeit kam noch ein besonders motiviertes Gruppenmitglied der Rocky Mountains um unser Team bis in die späten Abendstunden mit einem hohen Laufpensum vorwärts zu bringen. Allerdings verließen uns nach dieser Zeit auch zwei Läuferinnen um am nächsten Tag noch einmal Gas geben zu können. So stellten wir uns zu viert darauf ein die nächsten sechs Stunden bis etwa 23 Uhr laufen zu müssen. Nach einiger Zeit kam doch noch Unterstützung. Eine Mitbewohnerin von Coco hatte noch einen Läufer gefunden, der sich bereiterklärte, uns auch ohne Verbindung zum Alpenverein läuferisch zu unterstützen, was uns wirklich sehr gelegen kam. So überstanden wir die Zeit bis zur ersehnten Ablösung durch die Juma unbeschadet, was auch der Tatsache geschuldet war, dass die Sonneneinstrahlung immer weiter nachließ und sich eine düstere Gewitterstimmung in den Abendstunden breitmachte. Zum Glück zogen die Gewitter östlich und westlich an uns vorbei. Die Juma hatte sich bereiterklärt ihre Hallenübernachtung in einen Hallenabend mit nächtlicher Laufeinheit beim 24h-Lauf umzuwandeln, doch statt der erwarteten mindestens sieben Personen, kamen sie nur zu dritt an die Laufstrecke. Ich dachte schon das schlimmste, doch einer der drei meinte, er laufe auch sonst mal einen Marathon und sogleich war ich beruhigt ohne zu bedenken, dass ein Marathon nach nicht mal drei Stunden beendet ist und es lagen noch gute neun Stunden vor ihnen. Doch auch diese drei bekamen noch Unterstützung von zwei weiteren Mitgliedern der Juma und wir konnten das Laufen beruhigt an die Nachtschicht übergeben. Am nächsten morgen gegen 8 Uhr waren noch drei Läufer übrig geblieben, die die Stellung hielten und nicht nur das. Sie hatten uns über Nacht auf einen sehr starken 17. Laufrang vorgeschoben. Doch nun begann für uns die schwierigste Phase der 24 Stunden. Bis zur Mittagszeit waren wir vier Läufer*innen von denen drei bereits am Vortag mitgelaufen waren. Entsprechend stiegen unsere Rundenzeiten und unser 17. Rang konnte nicht gehalten werden. Doch um die Mittagszeit kamen immer mehr Leute hinzu, die Rundenzeiten sanken wieder und dank eines famosen Schlussspurts konnte der solide 20. Rang bei den Rundenzahlen verteidigt werden. Hierbei unterstützten vor allem sehr motivierte Gruppenmitglieder der Geckos, die es sich dann auch nicht nehmen ließen mit dem JDAV-Banner auf die Schlussrunde zu gehen.
Insgesamt konnten wir etwa 400 Euro auf 677 Runden erlaufen. Danken möchten wir dabei auch der Ziermann Holzbau KG, die uns wie schon vor zwei Jahren mit einer großzügigen Spende unterstützte!
Alle Teams zusammen haben über 40.000 € erlaufen. Damit können 22 der 26 Projekte umgesetzt werden.
Hoffentlich können wir nächstes Jahr wieder an den Start. Dann mit mehr Läufern und mehr Spendern.
Jan