Zwei Damen zogen aus, die aktuelle Situation zur Überschreitung nach Südtirol übers Langtalerjoch zu erkunden.
Start war um 6:45 Uhr nach frostiger Nacht. Auf dem Weg zum Joch wurde Uli zeitweise als Leitschaf anerkannt aber wie auch die Nebelschwaden, so verschwanden auch die Schafe und wir standen nach ca. drei Stunden bei strahlend blauem Himmel unterhalb des Jochs.
Aufgrund des wenigen Schnees im Winter war das Eisfeld unterhalb des Joches schon jetzt ohne Schneeauflage, so dass wir gerne die Steigeisen anzogen, um unterhalb der Trittleiter die Lage zu sichten. Die Trittleitern fangen leider erst ca. 5-6m oberhalb des Eisfeldes an, ein herabhängendes und aufgrund der Temperaturen mit Eisnadeln verziertes Seil ermöglichte es aber, sich mit viel Armkraft bis zu den Stufen heraufzuziehen. Ich war allerdings sehr glücklich, dass ich dies mit Seilsicherung durch Uli absolvieren durfte. Um 10:40 Uhr waren wir oben in der Scharte und genossen in der Sonne sitzend und endlich nicht mehr frierend die Aussicht nach Südtirol.
Der weitere Weg führte erst in Richtung Stettiner Hütte auf gut gekennzeichnetem Steig nach Süden. Nach einer guten Stunde erreichten wir den wunderschönen, manchmal ausgesetzten Tiroler Höhenweg mit der Nummer 44, dem wir nun einige Stunden wieder in Richtung Norden folgten. Nach ausgiebiger Mittagspause ging es nochmals 600 Hm hoch zur Zwickauer Hütte, die wir um 16:15 Uhr erreichten. Nach 1500 Hm war ich bedient, aber Uli hat einfach unerschöpfliche Reserven und folgte dem Aufruf von Erik, der mit vier weiteren über das Rotmossjoch gekommen war und schon trippelnd auf uns wartete: „Kommst du mit auf den Hinteren Seelenkogel?“, d.h. nochmals 500 Hm rauf und runter mit den Worten „Warte, ich brauche nur noch was zu trinken…“
Christiane