X-Pandas im Frankenjura
"The same procedure as every year". Das fasst unsere Abfahrt am Samstag, den 26. August eigentlich ganz gut zusammen. Unser Aufbruch an der DAV- Halle besaß natürlich alle typischen Merkmale eines jeden Urlaubsbeginns der Pandas: Morgens vor der verschlossenen Halle erst mal auf den Schlüsselträger hoffen, der dann irgendwann erscheint und es möglich macht schwere Kisten zum Auto zu schleppen. Natürlich war auch der obligatorische Schockmoment dabei in dem alle Stoßgebete zum Himmel schicken, der Kofferraum möge bitte nicht aufplatzen…
Als dann alle samt Gepäck (und Bratpfanne) ins Auto gequetscht waren ging es los. Unser Ziel: das weit weit entfernte exotisch anmutende Frankenjura, wo wir nach einer schier endlosen Fahrt endlich am Campingplatz von Oma Eichler ankamen.
Da wir auch nach dem Zelte aufbauen noch ziemlich viel Tag übrig hatten teilten wir uns am Hausberg in Team Sonnenbrand und Team Warteschlange ein, Paul und Clemens saßen oben auf den Felsen, während wir in einer ewigen Prozedur jeder einmal nach oben kletterte und Abbauen übte.
Die nächsten Tage wurde dann auch fleißig geklettert (und abgebaut, Paul sollte sich ja nicht umsonst verbrannt haben), zum Beispiel an der oberen Größweinsteiner Wand, aber natürlich kam auch das in der Sonne Liegen (vorzugsweise auf Maschendraht) nicht zu kurz. Auch die Psyche wurde geschult denn die Hakenabstände luden teilweise zu umfassenden Panikattacken ein.
Wer sich nach einem langen Tag staubig fühlte, konnte sich auf eine wunderbare Dusche bei Minusgraden freuen. Der Gehirnfrost den das Wasser auslöste war so groß, dass einige dazu übergingen einfach gar nicht mehr zu duschen (lecker lecker).
Ansonsten war unser Campingplatz aber ein wahres Träumchen. Unsere direkten Platznachbarn waren auf einer Seite drei Schafe, mit denen wir uns viel unterhielten und sie gerne besuchten, auf der anderen Seite ein englische Familie deren Kinder anscheinend eine Art Dauerschlaf hielten, aus dem sie zu keiner Tageszeit geweckt werden durften.
Unsere abendlichen Kochkünste schwankten zwischen Meisterwerken wie den Reisbratlingen und absoluten Tiefpunkten wie der Tomatensoße, bei der wir zu faul waren die Knoblauchzehen vorher kleinzuschneiden… Umso größer war die Freude, als wir eines Abends einen Karton voller Kuchen samt aufgedrucktem Mozart fanden, den uns eine DAV-Gruppe aus Berlin gesponsert hatte (die guten Seelen).
Wir setzte uns dann später auch mit ihnen zusammen, bei der Gelegenheit stellt sich Mozart als Réné und der Kuchen als genauso eklig wie gutaussehend heraus. Es wurde trotzdem noch ein cooler Abend, an dessen Ende wir sogar so weit in der Gunst der Berliner gestiegen waren, dass sie uns in ihrer Ferienwohnung heiß duschen ließen (was wir auch taten obwohl wir dafür von den anderen als geächtet erklärt wurden… Um das angedrohte Bad im Trubach kamen wir zum Glück herum).
Natürlich müssen auch schwere, schwache und schwabbelige Pandas mal einen Pausetag einlegen, für den wir an die Pegnitz fuhren, wo wir den Tag mit Jammern über das kalte Wasser, Modelfotos und Secret Hitlern verbrachten. Und wie es sich für einen Tag am Fluss gehört, war auch eine Taufe Teil des Programms.
Da es in den folgen Tagen fast ständig regnete, zerschnitten wir uns noch erfolgreich am Weißenstein die Finger und warteten auf den Kältetod (der dann doch nicht eintrat). Am nächsten Morgen fuhren Helene und ich in unsere nächsten Urlaube weiter (wir sind so gefragt) während die anderen noch bis Montag blieben. Ich hoffe, nach unserer Abreise ist keine allgemeine Depression ausgebrochen…
Auch die Kultur wurde auf unserer Ausfahrt selbstverständlich nicht vernachlässigt. In diesem Jahr haben wir uns besonders mit Sprache auseinandergesetzt und eine Kampagne gegen das viele Denglisch gestartet mit dem Ziel es durch Freutsch/ Deutsösisch zu ersetzen.
Zum Schluss noch ein XXXL-Dankeschön an unsere eher normal großen Leiter Crazy-Clemens und Peppy-Paul (und eine Entschuldigung an letzteren, dafür dass er nicht jeden Morgen mit engelsgleicher Stimme geweckt wurde).
Paix dehors
Paula Hardt