„So… jetzt fangen wir mal an.“ Das übliche Dilemma auf der Heimfahrt: Wir müssen einen Bericht schreiben. Gerade eben haben wir das Schneegestöber auf dem Fernpass hinter uns gelassen.
55 h vorher:
Nach der Umreservierung des Stadtmobils, das für die folgende Woche gebucht war, und einem kurzen Ausflug zu Sebastians Wohnung, konnten wir uns endlich auf den Weg machen. Bei einem Abstecher in Stuttgart holten wir unsere weibliche Verstärkung ab. Nur knapp entgingen wir einem nächtlichen 4,5-Stunden-Aufstieg zur Heidelberger Hütte. Den Skidos sei Dank!
Der nächste Schock ereilte uns kurz darauf in Form der Hütten-Storno-Regelung des Wirts. Trotzdem verbrachten wir noch einen gemütlichen Abend mit Maultaschensuppe im Winterraum. Bei der akribischen Tourenplanung wurde das Halbwissen einiger Teilnehmer wieder aufgefrischt.
Dank der Geräuschkulisse im Lager wurde der Wecker um halb sieben gekonnt ignoriert.
Sehr viel später:
Mit brillianter Spurenlage erreichten wir trotz Lawinenstufe 3 fast den Gipfel der Piz Larain. Der Pulverschnee reichte uns fast bis unter Pinocchios Nasenspitze. Unter realistischen Bedingungen (Schneesturm, wildes Gelände) sondierten wir unsere verschütteten Rucksäcke. Die Ruhe nach dem Sturm motivierte uns noch zu einem Nachmittagsspaziergang (400 Hm hoch und runter, in 1:10 h). Vor lauter Powder kamen wir auch im steilsten Gelände kaum voran. Völlig ausgelaugt stürzten wir uns auf 1 kg Nudeln – rätselhafterweise blieb ca. die Hälfte übrig. Wegen des Schlafentzugs der vorherigen Nacht ging es diesmal schon um 8 ins Bett.
Ausgeschlafen machten wir uns um 8:20 h auf den Weg. Trotz gut durchdachter Routenwahl stand unser Gruppenführer kurze Zeit später in einem Gebirgsbach. Nach kurzen Bangen konnten wir unsere Tour jedoch stollenfrei fortsetzen. Bei starkem Wind kämpften wir uns auf die Piz Montana. Die Ski durften leider nicht mit auf den ausgesetzten Gipfel, auf dem wir ein feines Tröpfchen genossen. Bald darauf fanden wir uns in Bruchharsch vom Feinsten wieder. Als Zugabe wiederholten wir unseren Spaziergang vom Vortag. Diesmal störte jedoch nicht der Powder, sondern der Bruchharsch. Zurück auf der Hütte warteten die restlichen Spaghetti auf uns, die jedoch schnell verschwanden.
Gut genährt stocherten wir uns mühselig zurück nach Ischgl. Mit unseren hervorragenden Ortskenntnissen gelangten wir nach einem ausgedehnten Spaziergang zu unserem Auto.
„So schwer war das doch gar nicht“
Thea, Tobias, Sebastian, Fabian, Clemens