Am Freitag, den 24. Januar 2020, sind elf DAV-Mitglieder der Schneeschuh-Ecke zur Schneeschuh-Tour ins Rofangebirge aufgebrochen. Zwei von uns sind mit dem Zug und die restlichen neun mit einem Stadtmobil-Auto um acht Uhr in Karlsruhe gestartet. Gegen 13 Uhr haben wir uns bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein in der Talstation der Rofanbahn in Maurach getroffen. Von dort sind wir zur Erfurter Hütte (1831m) steil aufgestiegen. Die ersten 400 Höhenmeter ging es noch ohne Schneeschuhe über einen idyllischen Pfad durch den Wald. Die restlichen 400 Höhenmeter konnten wir endlich die Schneeschuhe anschnallen. Insgesamt sind wir 3,5 km gelaufen und haben 844 Höhenmeter zurückgelegt. Mit den letzten Sonnenstrahlen kamen wir an der Hütte an und bezogen unsere Zimmer bzw. Matratzenlager. Abends gab es neben dem leckeren Essen eine ausführliche Besprechung mit Tourenplanung für den Samstag. Gemeinschaftlich wurde beschlossen die Tour auf zwei Gruppen aufzuteilen.
Beide Gruppen sind samstags zwischen 8:30 und 9 Uhr zur Tour auf die 2253m hohe Rofanspitze gestartet. Der Auf- und Abstieg war sehr anspruchsvoll mit zum Teil sehr steilem Gelände und vereisten Schneeflächen. Zum Glück hatten wir lediglich Lawinen-Warnstufe 1 und mussten nur bei den steileren Hanglagen einige Gefahrenquellen beobachten und kontrollieren. Gruppe 1 hatte noch Energie für einen weiteren Gipfel und ist, nach teilweisem Abstieg, auf die benachbarte Seekarlspitze (2261m) aufgestiegen. Nach unterhaltsamem Erklimmen auf allen Vieren eines kleineren Hügels und einer Runde quer durch unberührte Natur, trafen sich beide Gruppen zufällig und legten den Rückweg glücklich vereint zurück. Gegen 16 Uhr waren alle wieder in der Hütte. Das Wetter war teils bedeckt und teils sonnig, die Fernsicht gut und die Tourengeher erschöpft aber glücklich und freuten sich über die kulinarischen Köstlichkeiten, die wir uns redlich verdient hatten.
Zwischendurch führten beide Gruppen eine Übung zum Auffinden und Retten von Lawinen-Verschütteten durch. Hier ist es besonders wichtig ein systematisches Vorgehen einzuhalten. Bei mehreren Suchern ist einer der Teamchef und verteilt die Aufgaben: erstens Notruf absetzen, zweitens alle LVS-Geräte von Senden auf Suchen umschalten. Einer beginnt sofort die Ortung, die Anderen packen die einsatzbereite (!) Schaufel aus. Sobald die ungefähre Lage bekannt ist, wird die Sonde eingesetzt. Ist der Verschüttete sondiert, wird er sofort gemeinsam freigeschaufelt und versorgt.
Die Tour von Gruppe 1 umfasste an diesem Tag 9,8 km und 857 Höhenmeter Anstieg. Gruppe 2 legte 7,5 km und 541 Höhenmeter zurück.
Abends gab es eine gemeinsame Besprechung der Tour und die Vorbereitung der etwas kleiner geplanten Sonntagstour.
Gegen 8:30 Uhr verließen wir am Sonntag die Erfurter Hütte und sind nach der obligatorischen Kontrolle der LVS-Geräte gemeinsam abgestiegen zur Dalfazalm (1693 m). An diesem Tag haben wir uns abwechselnd in der Tourführung geübt, was sehr lehrreich war. Unsere Gruppe zerbröselte etwas an diesem Tag. Die ersten beiden sind bereits ab der Dalfazalm zur Talstation abgestiegen. Der Rest wanderte zeitweise in zwei Gruppen bei mitunter schönem Sonnenschein zum Klobenjoch und anschließend über die Dalfazalm hinunter zum Auto an der Talstation in Maurach. Sie legten insgesamt 11,3 km mit 343 Höhenmetern Anstieg und 1176 Höhenmetern Abstieg zurück.
Die zwei Zugreisenden sind noch eine schöne Runde ins nächste Tal gelaufen, wobei sie 14,8 km, 691 Höhenmeter Anstieg und 1562 Höhenmeter Abstieg zurücklegten.
Auch an diesem Tag hatten wir entgegen der Wettervorhersage gutes Wetter mit einer Mischung aus Sonne, Wolken und minimalem Schneefall.
Gegen 15 Uhr sind wir zurückgefahren nach Karlsruhe, wo wir gegen 20:30 Uhr eingetroffen sind, da wir erfreulicherweise fast keine Staus hatten.
Eine tolle Tour - wir danken insbesondere Franziska Fischer und Merlin Seitz für die Organisation und Leitung der Tour - tatkräftig unterstützt von Erik Müller. Auch die Unterbringung und Verpflegung auf der Hütte war prima. Nach Voranmeldung beim Hüttenwirt war selbst die erforderliche vegane oder vegetarische, glutenfreie Verpflegung kein Problem. Vielen Dank dafür!
Sigrun Dürr, Jürgen Brick, Heiko Römer